Sächsisches Innovationsprojekt ABSOLUT geht in nächste Testphase

14.03.2022

Am 28. Februar zeigten das ABSOLUT-Team und auch der e-Crafter vor versammelten Journalistinnen und Journalisten, was das Konsortium bereits erreicht hat.

Das sächsische Innovationsprojekt ABSOLUT geht in eine neue Testphase. Nach Abschluss aller Um- und Ausbauarbeiten am ersten Versuchsfahrzeug - einem VW eCrafter - im September 2021 erteilte die zuständige Behörde, das Landesamt für Straßenbau und Verkehr Sachsen, eine Erprobungsgenehmigung für automatisierte Fahrfunktionen im öffentlichen Straßenraum. Diese ermöglichte nach Freigabe durch die DEKRA im Januar 2022 nun den planungsgemäßen Applikationsstart der Fahrautomatisierung. Erste Manöver konnten Ende Januar bereits auf dem Rundkurs um die Messefontäne vor der Leipziger Messe getestet werden, weitere Anwendungstests laufen bis zum Sommer. Dann startet der Pilottest mit Fahrgästen. Ziel des Projektes: Die Kombination aus Fahrzeugentwicklung, Leitstellenentwicklung, Zulassung für den Betrieb im öffentlichen Verkehrsraum (mit Höchstgeschwindigkeiten bis 70 km/h) und die Integration in den öffentlichen Personennahverkehr. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.

"ABSOLUT hat einen technologischen Meilenstein erreicht, der weit über dieses Projekt hinausreicht und Deutschland beim wichtigen Zukunftsthema automatisiertes Fahren weiter voranbringen wird", so Christian Liebich, Referent im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.

"ABSOLUT hat einen technologischen Meilenstein erreicht, der weit über dieses Projekt hinausreicht und Deutschland beim wichtigen Zukunftsthema automatisiertes Fahren weiter voranbringen wird", so Christian Liebich - Referent im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.

Neue Anwendungstestphase startet

Parallel zu den Arbeiten am Fahrzeug ist auch ein Großteil der Lichtsignalanlagen auf der Strecke fertig ertüchtigt. Dazu gehört der Umbau von 11 Ampelanlagen, um die Kommunikation zwischen Fahrzeug und Lichtsignalanlage sicher zu stellen.

"Das Projekt ABSOLUT dient der Erprobung und Einführung neuer Technologien zur effizienten Verkehrssteuerung", erläutert Thomas Dienberg, Bürgermeister und Beigeordneter für Stadtentwicklung und Bau der Stadt Leipzig. "Mit seinen positiven Effekten auf Leistungsfähigkeit des öffentlichen Personennahverkehrs, die Verkehrssicherheit oder die Klimabilanz kann das Projekt einen großen Beitrag zur Umsetzung der Mobilitätsstrategie leisten."

Die neu geschaffene ABSOLUT-Leitstelle konnte ebenfalls erfolgreich mit den Fahrzeugen, der LVB-Betriebsleitstelle sowie den Mobiltelefonen der Testkunden (Handy-App) verbunden werden. "Mit dem Entwicklungs- und Forschungsprojekt ABSOLUT ist es uns gelungen zahlreiche Innovationspartner zu vernetzen, um für Kunden effizient Neues auf die Straße zu bringen. Dadurch wollen wir für die Menschen in Leipzig neue Angebote möglich machen und die Leipziger Verkehrswende nachhaltig gestalten", so Ulf Middelberg, Sprecher der Geschäftsführung der Leipziger Verkehrsbetriebe.

Das ABSOLUT-Partner-Konsortium aus Industrie, Kommune und Forschung: EASY ApiOmat GmbH, BitCtrl Systems GmbH, BMW Group, DB Schenker, FSD Fahrzeugsystemdaten GmbH, glts-cotech GmbH, INAVET GmbH, IAV GmbH, Leipziger Messe GmbH, Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH, Sedenius Engineering GmbH, Stadt Leipzig, Technische Universität Dresden, Virtence GmbH.

"Hier werden die Schlüsselworte für eine erfolgreiche und nachhaltige Mobilitätswende - Klimaschutz, Digitalisierung, Dekarbonisierung und innovative Technologien - miteinander verknüpft und ganz real Elektromobilität mit neuesten Erkenntnissen der Automatisierung von Fahrzeugen vereint. Durch Verknüpfung von Angebot und Nachfrage kann mit einem bedarfsgerechten 24/7 On-Demand-Angebot erstmals öffentlichindividuelle Mobilität entstehen, die sich viel stärker als bisher auf individuelle Bedürfnisse ausrichtet. Das sind die Grundvoraussetzungen, um mehr Menschen eine wirkliche Alternative zum Individualverkehr zu bieten und damit den Modal Split zugunsten des öffentlichen Personenverkehrs zu verbessern. Dieser Komfortgewinn wird zu einer Steigerung der Attraktivität des ÖPNV führen, so die Staatssekretärin im Sächsischen Ministerium für Wirtschaft und Arbeit, Ines Fröhlich.

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